Kein Anruf in der Nacht, dass aus der Wohnung meiner Mutter, die grad nicht da ist, Wasser in die Wohnung darunter laufe und die Feuerwehr vor der Tür stehe. Das ist immerhin was! Viel, wenn ich ehrlich bin. Der Tag gestern und seine Folgen stecken mir heute buchstäblich noch in den Knochen. Weil der Hausinstallateur erst nächsten Montag kommen will, könnte ich mich heute doch in aller Ruhe um ein anderes Problem kümmern, oder? Doch sieh selbst: 12 von 12 – mein 12. November in 12 Bildern!
Da ich letzte Nacht nur zwei Stunden Schlaf gekriegt habe, klingelt mein Wecker heute spät. Mein Heft für die Morgenseiten liegt bereit. Hier kann ich ausführlich darüber lamentieren, dass manche Menschen -Mutterns Obernachbarn- meinen, eine Verstopfung selbst „beseitigen“ und dann mitten in der Nacht Wäsche waschen zu müssen. Und ich muss es dann ausbaden, äh – ausschöpfen!
Als ich mit dem Frühstück fertig bin, sind auch die Handtücher durch. Hier funktioniert wenigstens noch alles.
Dann mache ich mich ans nächste Problem: Unsere Regressansprüche an die Deutsche Bahn. Da die von der Bahn ausgestellte Rückfahrkarte aus den Herbstferien Zug-, Bus- und Fährverbindungen enthielt, erweisen sich die Verhältnisse als zu kompliziert für das Online-Formular. Ich drucke also die Papiervariante aus.
Aber auch die wird unserer Sache nicht gerecht, und so beschließe ich, mich ins Kundenzentrum der Deutschen Bahn zu begeben.
Auf dem Weg zur S-Bahn stelle ich mir beim Anblick von Mann, Joystick und Maschine mal wieder die Frage, ob nicht zwei Mann, die schippen, zum einen die Umwelt schonen und sich zum anderen weniger langweilen würden.
Bei dem fies nasskalten Wetter heute jagt man eigentlich keinen Hund vor die Tür. Die Sonne scheint nur am Bahnhof Schöneberg über der Unterwasserwelt an den Fenstern. Hier muss ich umsteigen…
…nach Südkreuz. Reisezentrum da entlang!
Ich warte tatsächlich nur 20 Minuten! Aber die Freude ist von kurzer Dauer, denn der schnippische Schaltermensch weist jede Verantwortung der Bahn von sich. Ich fühle mich wie der Hauptmann von Köpenick, der sich auch zwischen zwei Anlaufstellen zerrieb: Ohne Arbeit keine Wohnung, ohne Wohnung keine Arbeit. Hier heißt es: Ohne Schiff keine Bahnreise, ohne Bahn-Reisezentrum kein Schiff. Und wenn dann was mit 1.Schiff und 2.Bahn schiefgeht, ist das: ganz großes Kuddelmuddel! Da klingelt das Telefon: Der Hausmeister meiner Mutter hat eine andere Firma gefunden, die die Verstopfung noch heute beseitigen will!
Schüsselchen um Schüsselchen holt der Installateur eine teerartige Brühe aus den Tiefen des Hauses und kippt diese in – na, ich erspar Dir die Details!
Anschließend ist Putzen angesagt, aber weit reichen meine Kräfte nicht mehr. Der große Rest muss bis morgen warten. Ich rufe meinen Freund an und erbitte Abendbrot-Asyl.
Es ist fast 19 Uhr, der Berufsverkehr zum Glück schon durch, es geht schnell.
Neben den Pott Tee, der schon auf mich wartet, bekomme ich eine Kerze gestellt. Körper und Seele brauchen dringend Wärme. Und gegen die Verrücktigkeiten des Lebens hilft eh nur Loriot: „Ach so!“
Wenn es Dir gefallen hat, von meinem 12. November zu lesen, hast Du vielleicht Lust, auch noch bei Caro vorbeizuschauen. Die sammelt auf ihrer Seite die 12 von 12-Artikel von ganz vielen Bloggern. Und wenn irgendetwas auf meinen Fotos oder in den Bildunterschriften bei Dir zum Klingen gebracht hat, dann schreib mir das sehr gern unten in den Kommentar!