12 von 12: August 2023

12. August, Zeit für einen neuen 12 von 12- Artikel und: Happy birthday to me!
Als Neuling in der Blogosphäre wird mir erst jetzt richtig bewusst, dass dieses besondere Artikelformat immer mit meinem Geburtstag zusammenfallen wird.
Sei also mein Geburtstagsgast und folge mir durch diesen Tag!

Kein „Kaiserwetter“ beim Aufwachen, das ist ausgesprochen ungewöhnlich für den 12. August. Aber zur Stimmungsaufhellung gibt es ja Geschenke! Ich liebe den Frosch im pinken Bikini auf dem Geschenkpapier!
Wenn man in der Urlaubszeit Geburtstag hat, sind Gäste rar. Also machen wir uns auf, den Tag in familiären Armen auf dem Land zu verbringen, und besteigen Bahnhof Zoo den Regionalzug 8. Der Zug steht schon am angegebenen Gleis 1, wir sind früh dran und richten uns häuslich ein, da kommt eine Durchsage, dieser Zug sei eine Leerfahrt, der „richtige“ fahre heute in Kürze ab Gleis 3. Sachen zusammenraffen, Treppe runter, Treppe rauf – geschafft!
Ein Hauch von grüner Seife schwebt über der kleinen Pension, in der Tiefe des Hauses dongt eine Uhr und unter unseren Füßen knarzen die Stufen, als wir die Holztreppe zu unserem Zimmer hochsteigen.
Apfelbäumchen, die die Straße säumen, die gibt es in der Großstadt nicht! Die Früchte sind klein und sauer, wahrscheinlich brauchen sie noch ein bisschen mehr Zeit und Sonne.
Da ich es nun mal mit den Norwegern habe, besuche ich auch an meinem Geburtstag einen von ihnen, und zwar in der Wunderblutkirche in Bad Wilsnack. Es ist der heilige Olav, König Olav II. Haraldsson, der Norwegen christianisierte. Die ca. 500 Jahre alte Figur gelangte vermutlich als Weihegabe in den ehemaligen Wallfahrtsort.
Der Bogengang, der einst vom Kirchenschiff hinüber ins Gutshaus führte, ist erhalten, das Gutshaus selbst ist 1976 abgebrannt. Ein Großonkel von mir verhalf dem letzten Gutsherrn 1945 zur Flucht vor den Russen über die Elbe. Eine Geschichte, die mich gleichzeitig fasziniert und schaudern lässt.
Da kann ich noch so sehr gucken, wirklich besser will das Geburtstagswetter nicht werden.
Der Mohn am Wegesrand klatscht müde mit den Blütenblättern –
– und auch das Gelb der Schafgarbe (oder ist das Rainfarn?) leuchtet nur matt.
Nach dem Kaffeetrinken mit Marmorkuchen kommt die eine meiner neuen Sanduhren zu ihrem ersten Einsatz. Ich habe sie mir gewünscht, um im Alltag immer mal wieder eine kleine Pause einzulegen. 10 Minuten lang einfach nichts tun, gar nichts. Nur dem rieselnden Sand zusehen und atmen: durch die Nase ein, durch den Mund aus. Sich kurz aus der Welt ausklinken und zu sich selber zurückkommen. So einfach und so genial!
Abends gehen wir alle zusammen essen. Ich werde eingeladen zu Hähnchenbrust in Kräutermantel auf Rote Bete-Wirsing-Gemüse mit Herzoginkartoffeln – lecker! Währenddessen geht draußen ein Gewitterregen hernieder.
Trockenen Fußes gelangen wir unter einem wild bewegten Abendhimmel zurück in unsere Heimstatt.
Veröffentlicht am
Kategorisiert in Rückblicke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert